Ockham’s Razor – Entscheidungen leichter gemacht

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Ockham’s Razor, auch als Ockhams Rasiermesser bekannt, ist ein Prinzip der Philosophie und Wissenschaft, das besagt, dass von mehreren konkurrierenden Hypothesen oder Erklärungen die einfachste die vorzuziehende ist. Insbesondere sollte man, wenn alle anderen Dinge gleich sind, die Erklärung mit den wenigsten Annahmen wählen.

Seine Anwendungen reichen weit über den philosophischen Kontext hinaus. In einer Welt, die zunehmend komplexer wird, ist dieses Prinzip ein hervorragendes Werkzeug für uns UX-Designer, um Benutzeroberflächen und Erlebnisse zu schaffen, die effizient und leicht verständlich sind. Wie kann dieses scheinbar einfache Prinzip dazu beitragen, die Komplexität in UX-Projekten zu reduzieren?

Philosophische Wurzeln und Wissenschaftliche Anwendungen

Ockham’s Razor wurde im 14. Jahrhundert vom englischen Philosophen William von Ockham formuliert. Das Prinzip besagt, dass von mehreren möglichen Erklärungen für ein Phänomen die einfachste – d.h. die Erklärung, die die wenigsten Annahmen macht – in der Regel die beste ist. Ockham’s Razor ist nicht nur in der Philosophie, sondern auch in der Wissenschaft weit verbreitet, wo es als Heuristik zur Auswahl der am besten geeigneten Hypothese dient (Sober, 1994).

Komplexität in der UX: Ein zweischneidiges Schwert

ie Welt der User Experience ist voller Komplexität. Auf der einen Seite sind komplexe Systeme und Features oft notwendig, um den Anforderungen der Benutzer gerecht zu werden. Auf der anderen Seite kann übermäßige Komplexität zur Überforderung des Benutzers führen und die Usability eines Produkts oder einer Dienstleistung beeinträchtigen.

Anwendung von Ockham’s Razor in der User Experience

Angesichts der oben beschriebenen Problematik bietet Ockham’s Razor eine nützliche Perspektive. Im Kontext der User Experience ermöglicht es uns, die Benutzeroberfläche und das Design so zu vereinfachen, dass die Benutzer nicht von unnötigen Elementen abgelenkt oder überfordert werden. Die Reduzierung von Unnötigem, sei es in Form von übermäßigen Funktionen, Menüoptionen oder Informationen, ist von entscheidender Bedeutung. Das Prinzip findet Anwendung in verschiedenen Aspekten der UX, von der Informationsarchitektur bis zum visuellen Design.

Herausforderungen und Kritik

Wie bei jedem Prinzip gibt es auch hier Herausforderungen und Grenzen. Eine davon ist, dass die „einfachste“ Lösung nicht immer die beste ist, insbesondere wenn sie nicht alle Benutzerbedürfnisse erfüllt. Ockham’s Razor sollte als Leitfaden und nicht als unumstößliches Gesetz angesehen werden (Harman, 1992).

tl;dr

Ockham’s Razor, ein Prinzip, das die Wahl der einfachsten Hypothese oder Erklärung befürwortet, bietet eine faszinierende und nützliche Perspektive für die Welt der User Experience. Durch die Anwendung dieses Prinzips können UX-Designer Benutzeroberflächen schaffen, die weniger komplex, aber nicht weniger funktional sind. Während es seine Herausforderungen gibt, dient Ockham’s Razor als nützliches Werkzeug, um die Benutzererfahrung zu optimieren.

Weitere Infos: https://de.wikipedia.org/wiki/Ockhams_Rasiermesser


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