Affordances und Constraints sind zwei Kernelemente des UX- bzw. UI-Designs. Deshalb hier kurz eine Erklärung.
Affordances: Alles selbsterklärend
Der Begriff „Affordance“ wurde erstmals von dem Psychologen James J. Gibson in seinem Buch „The Theory of Affordances“ (1977) vorgestellt. Er beschrieb damit Möglichkeiten zur Interaktion, die die Umgebung einem Organismus bietet. Donald Norman griff diesen Begriff in seinem Buch „The Design of Everyday Things“ (1988) auf und adaptierte ihn für den Bereich des Designs. In der modernen UX-Forschung bedeutet „Affordance“ im Allgemeinen die Gestaltung eines Elements, das impliziert, wie es zu verwenden ist.
Constraints: Die Beschränkungen
Constraints, oder Einschränkungen, sind ebenso wichtig wie Affordances, wenn es um effektives Design geht. Sie setzen die Grenzen dessen, was möglich ist, und leiten den Benutzer in eine bestimmte Richtung. Constraints können physisch, logisch, semantisch und kulturell sein, und sie spielen eine entscheidende Rolle bei der Vereinfachung der Interaktionen zwischen dem Benutzer und dem Interface).
In einem effektiven Design arbeiten Affordances und Constraints Hand in Hand. Affordances zeigen die Möglichkeiten auf, während Constraints sie einschränken, um eine bestimmte Art der Interaktion zu fördern.
Kontextabhängigkeit von Affordances und Constraints
Wichtig ist, dass Affordances und Constraints nicht in einem Vakuum existieren; sie sind kontextabhängig. Ein Knopf, der in einer Software eine Funktion hat, kann in einem anderen Kontext eine ganz andere Bedeutung haben. Dies zeigt die Wichtigkeit einer gründlichen Nutzerforschung und eines iterativen Designprozesses, um sicherzustellen, dass die Affordances und Constraints in einem bestimmten Kontext wirksam sind.
Affordances und Constraints im Internationalen Kontext
Wichtig ist auch dass Affordances und Constraints auch auf globaler Ebene eine Rolle spielen. So fungieren kulturelle Unterschiede ofmals als Constraints, wenn ein Produkt oder eine Dienstleistung in verschiedenen Ländern angeboten wird. Und auch Affordances sind immer wieder zu hinterfragen. So kann es sein, dass ein Icon in einem anderen Kulturkreis völlig anders interpretiert wird als erwartet. Wer hierzu mehr erfahren möchte, dem empfehle ich gerne den Bereich der Human Interface Guidelines von Apple zu dem Thema.
Quellen
- Gibson, J.J. (1977). The Theory of Affordances. In R. Shaw & J. Bransford (Eds.), Perceiving, Acting, and Knowing.
- Norman, D.A. (1988). The Design of Everyday Things. New York: Basic Books.
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